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Auswandern Checkliste 2025 – Komplette Planung in 7 Schritten

Mit unserer umfassenden Auswandern Checkliste planen Sie Ihren Umzug ins Ausland Schritt für Schritt. Von der Vorbereitung bis zur Ankunft – nichts vergessen!

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Checkliste mit Stift und Reisepass auf einem Schreibtisch für die Auswanderungsplanung

Warum eine systematische Auswandern Checkliste unverzichtbar ist

Auswandern ist eines der komplexesten Projekte im Leben – vergleichbar mit dem Bau eines Hauses oder der Gründung eines Unternehmens. Ohne strukturierte Planung vergessen Sie wichtige Schritte, verpassen Fristen oder unterschätzen Kosten massiv. Besonders beim Auswandern mit Familie ist eine systematische Vorbereitung unverzichtbar.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Vorbereitung und einer durchdachten Checkliste wird Ihre Auswanderung zum erfolgreichen Projekt statt zum chaotischen Abenteuer.

In diesem umfassenden Leitfaden erhalten Sie eine detaillierte Auswandern Checkliste, die Sie Schritt für Schritt durch die gesamte Planung führt – von der ersten Idee bis zu den ersten Wochen im neuen Land. Nutzen Sie diese Checkliste als Ihren persönlichen Fahrplan für eine fundierte, stressfreie Auswanderung.

Phase 1: Grundlegende Entscheidungen und Recherche (12-18 Monate vorher)

Schritt 1: Zielland und Region auswählen

Die Wahl des richtigen Landes ist die wichtigste Entscheidung Ihrer Auswanderung. Berücksichtigen Sie folgende Faktoren:

Kriterien für die Länderauswahl:

  • Visa und Aufenthaltsrecht: Wie realistisch ist eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung?
  • Lebenshaltungskosten: Passt das Preisniveau zu Ihrem Budget?
  • Jobmöglichkeiten: Gibt es Arbeitsplätze in Ihrer Branche? Akzeptiert das Land Ihre Qualifikationen?
  • Sprachbarriere: Sprechen Sie die Landessprache oder können Sie sie lernen?
  • Klima und Geografie: Vertragen Sie das Klima? Mögen Sie die Landschaft?
  • Gesundheitsversorgung: Wie gut ist das medizinische System?
  • Sicherheit und politische Stabilität: Ist das Land sicher und stabil?
  • Kulturelle Passung: Fühlen Sie sich mit den Werten und dem Lebensstil wohl?
  • Familienfreundlichkeit: Falls relevant – gibt es gute Schulen und Kinderbetreuung?
  • Steuersystem: Wie hoch ist die Steuerlast für Ihre Situation?

Konkrete Aufgaben:

  • ☐ Mindestens 3-5 potenzielle Zielländer identifizieren
  • ☐ Pro Land: Gründliche Online-Recherche (Auswanderer-Blogs, YouTube-Kanäle, Facebook-Gruppen)
  • ☐ Kontakt zu Auswanderern im Zielland aufnehmen (Facebook-Gruppen, Expat-Foren)
  • ☐ Kosten-Nutzen-Analyse für jedes Land erstellen
  • ☐ Wenn möglich: Urlaubsreise oder längerer Aufenthalt (1-3 Monate) im Wunschland
  • ☐ Entscheidung für ein primäres Zielland treffen
  • ☐ Backup-Land als Plan B definieren

Schritt 2: Persönliche und familiäre Situation klären

Fragen, die Sie beantworten müssen:

  • Wandern Sie allein, als Paar oder als Familie aus?
  • Sind alle Familienmitglieder von der Entscheidung überzeugt?
  • Wie stehen Partner, Kinder, Eltern zur Auswanderung?
  • Gibt es gesundheitliche Einschränkungen, die besondere Anforderungen stellen?
  • Welche persönlichen Ziele verfolgen Sie mit der Auswanderung?

Konkrete Aufgaben:

  • ☐ Offene Familiengespräche führen und Bedenken ernst nehmen
  • ☐ Realistische Erwartungen setzen (keine verklärte Romantik!)
  • ☐ Gemeinsame Ziele und Prioritäten definieren
  • ☐ Plan für regelmäßige Heimatbesuche besprechen
  • ☐ Notfallplan entwickeln: Was passiert, wenn es nicht funktioniert?
  • ☐ Bei Kindern: Schulbildung und Spracherwerb planen
  • ☐ Bei Haustieren: Einreisebestimmungen und Transportoptionen recherchieren

Schritt 3: Finanzielle Machbarkeit prüfen

Finanzplanung ist entscheidend:

Einmalige Kosten der Auswanderung (Beispiel):

  • Visagebühren: 100-2.000 Euro (je nach Land und Visum-Typ)
  • Beglaubigungen und Übersetzungen: 500-1.500 Euro
  • Flüge: 300-2.000 Euro pro Person
  • Umzug (Möbel und Hausrat): 2.000-10.000 Euro
  • Kaution für Wohnung im Zielland: 2-3 Monatsmieten
  • Erstausstattung (Möbel, falls nötig): 2.000-8.000 Euro
  • Anwalts- und Beratungskosten: 500-3.000 Euro
  • Puffer für Unvorhergesehenes: 2.000-5.000 Euro

Gesamtbudget: Mindestens 10.000-25.000 Euro für eine Einzelperson, 20.000-50.000 Euro für eine Familie sollten Sie einplanen.

Laufende Kosten im Zielland:

  • ☐ Detaillierte Recherche zu Lebenshaltungskosten (Miete, Lebensmittel, Transport, Versicherungen)
  • ☐ Finanzplan für die ersten 6-12 Monate erstellen (mit 20-30 Prozent Puffer)
  • ☐ Einkommensquellen im Zielland planen (Job, Remote-Arbeit, Rente, passives Einkommen)
  • ☐ Notgroschen für mindestens 6 Monate Lebenshaltungskosten ansparen
  • ☐ Währungsrisiken berücksichtigen und ggf. absichern

Konkrete Aufgaben:

  • ☐ Aktuelles Vermögen und Einkommen analysieren
  • ☐ Sparziel für die Auswanderung festlegen
  • ☐ Monatlichen Sparplan erstellen
  • ☐ Alle Ausgaben in Deutschland auflisten und prüfen, was im Ausland wegfällt
  • ☐ Steuerliche Situation im Zielland recherchieren (ggf. Steuerberater konsultieren)
  • ☐ Altersvorsorge und Rentenansprüche klären

Phase 2: Rechtliche und administrative Vorbereitung (6-12 Monate vorher)

Schritt 4: Visum und Aufenthaltsgenehmigung beantragen

Visa-Typen verstehen:

Je nach Zielland und persönlicher Situation kommen verschiedene Visa-Kategorien infrage:

  • EU-Freizügigkeit: Als EU-Bürger in EU-Ländern meist nur Anmeldepflicht
  • Arbeitsvisum: Mit Jobangebot im Zielland
  • Selbstständigen-Visum: Für Freelancer und Unternehmer
  • Rentnervisum: Bei Nachweis regelmäßiger Einkünfte (z.B. D7 in Portugal)
  • Investoren-Visum: Durch Immobilienkauf oder Business-Investment
  • Studenten-Visum: Für Studium oder Weiterbildung
  • Digitales Nomaden-Visum: Für Remote-Worker (immer mehr Länder bieten dies an)
  • Familiennachzug: Für Partner und Kinder

Konkrete Aufgaben:

  • ☐ Visa-Anforderungen des Ziellandes genau recherchieren
  • ☐ Checkliste der benötigten Dokumente erstellen
  • ☐ Fristen und Bearbeitungszeiten ermitteln (oft 2-6 Monate!)
  • ☐ Termin bei Botschaft oder Konsulat vereinbaren
  • ☐ Alle erforderlichen Dokumente beschaffen und vorbereiten
  • ☐ Übersetzungen von vereidigten Übersetzern anfertigen lassen
  • ☐ Apostille (internationale Beglaubigung) für wichtige Dokumente beantragen
  • ☐ Visumsantrag rechtzeitig einreichen
  • ☐ Ggf. Nachweis finanzieller Mittel erbringen (Kontoauszüge, Rentenbescheide)
  • ☐ Krankenversicherungsnachweis vorbereiten
  • ☐ Polizeiliches Führungszeugnis beantragen (oft erforderlich)
  • ☐ Gesundheitszeugnis oder ärztliche Untersuchungen durchführen lassen (falls verlangt)

Schritt 5: Wichtige Dokumente sichern und beglaubigen

Dokumente, die Sie beglaubigen lassen sollten:

  • Persönliche Dokumente:

    • Geburtsurkunde (internationale Beglaubigung)
    • Heiratsurkunde oder Lebenspartnerschaftsurkunde
    • Scheidungsurkunden (falls zutreffend)
    • Sterbeurkunden (falls zutreffend)
  • Bildungsnachweise:

    • Schulabschlusszeugnisse (Abitur, Mittlere Reife)
    • Universitätsabschlüsse und Diplome
    • Berufliche Qualifikationen und Zertifikate
    • Sprachzertifikate (TOEFL, Cambridge, DELE, etc.)
  • Weitere wichtige Dokumente:

    • Führerschein (internationale und beglaubigte Version)
    • Polizeiliches Führungszeugnis
    • Arbeitszeugnisse
    • Impfausweis (ggf. ins Englische übersetzen lassen)
    • Gesundheitsunterlagen (chronische Erkrankungen, Allergien, Medikationspläne)

Konkrete Aufgaben:

  • ☐ Alle wichtigen Dokumente sammeln
  • ☐ Prüfen, welche Dokumente das Zielland in beglaubigter Form verlangt
  • ☐ Apostille bei zuständigen Behörden beantragen (Stadtverwaltung, Landgericht)
  • ☐ Übersetzungen durch vereidigte Übersetzer anfertigen lassen
  • ☐ Digitale Kopien aller Dokumente erstellen und sicher speichern (Cloud + USB-Stick)
  • ☐ Physische Kopien in separater Mappe aufbewahren
  • ☐ Internationale Geburtsurkunden für Kinder beantragen
  • ☐ Internationalen Führerschein beantragen (zusätzlich zum nationalen)

Schritt 6: Berufliche Qualifikationen anerkennen lassen

Für reglementierte Berufe (Ärzte, Anwälte, Lehrer, Krankenpfleger, Ingenieure etc.) ist die Anerkennung Ihrer Qualifikationen oft Pflicht.

Konkrete Aufgaben:

  • ☐ Prüfen, ob Ihr Beruf im Zielland reglementiert ist
  • ☐ Zuständige Anerkennungsstelle im Zielland identifizieren
  • ☐ Anforderungen für Anerkennung recherchieren
  • ☐ Anerkennungsverfahren einleiten (oft 3-12 Monate Bearbeitungszeit!)
  • ☐ Ggf. Anpassungslehrgang oder Eignungsprüfung absolvieren
  • ☐ Sprachprüfungen ablegen (viele Länder verlangen Sprachnachweise für bestimmte Berufe)
  • ☐ Mitgliedschaft in Berufskammern beantragen (falls erforderlich)

Phase 3: Organisatorische Vorbereitung in Deutschland (3-6 Monate vorher)

Schritt 7: Verträge kündigen oder anpassen

Wohnung und Immobilien:

  • ☐ Kündigungsfrist des Mietvertrags prüfen (meist 3 Monate)
  • ☐ Kündigung rechtzeitig schriftlich einreichen
  • ☐ Nachmieter suchen (kann Kündigungsfrist verkürzen)
  • ☐ Wohnungsübergabe vorbereiten (Renovierung, Schönheitsreparaturen)
  • ☐ Kaution-Rückzahlung organisieren
  • ☐ Falls Eigentum: Entscheidung treffen (verkaufen, vermieten, behalten)
  • ☐ Bei Verkauf: Immobilienmakler beauftragen (3-6 Monate vorher)
  • ☐ Bei Vermietung: Hausverwaltung organisieren

Versicherungen:

  • ☐ Alle bestehenden Versicherungen auflisten
  • ☐ Krankenversicherung: Kündigungsoptionen prüfen (Achtung: Nicht zu früh kündigen!)
  • ☐ Private Haftpflichtversicherung: Ggf. auf internationale Deckung umstellen oder kündigen
  • ☐ Hausratversicherung: Kündigen
  • ☐ Kfz-Versicherung: Kündigen (nach Autoverkauf)
  • ☐ Berufsunfähigkeitsversicherung: Prüfen, ob sie im Ausland weiterläuft
  • ☐ Rechtsschutzversicherung: Ggf. kündigen oder anpassen
  • ☐ Lebensversicherung: Fortführung prüfen (oft möglich)
  • ☐ Auslandskrankenversicherung für Übergangsphase abschließen

Verträge und Abonnements:

  • ☐ Handyvertrag kündigen oder auf Prepaid umstellen
  • ☐ Internetvertrag kündigen
  • ☐ Stromvertrag kündigen (zum Auszugsdatum)
  • ☐ Gasvertrag kündigen
  • ☐ GEZ abmelden
  • ☐ Zeitungsabos und Zeitschriften kündigen
  • ☐ Streaming-Dienste (Netflix, Spotify): Prüfen, ob im Zielland verfügbar
  • ☐ Fitness-Studio kündigen
  • ☐ Mitgliedschaften in Vereinen kündigen
  • ☐ Amazon Prime, andere Online-Dienste prüfen

Arbeitsvertrag:

  • ☐ Kündigungsfrist prüfen (oft 3-6 Monate)
  • ☐ Kündigung rechtzeitig und schriftlich einreichen
  • ☐ Resturlaub klären (auszahlen lassen oder nehmen)
  • ☐ Arbeitszeugnis anfordern
  • ☐ Abfindung verhandeln (falls Optionen bestehen)
  • ☐ Klärung betrieblicher Altersvorsorge
  • ☐ Rückgabe Firmeneigentum (Laptop, Handy, Dienstwagen)

Schritt 8: Finanzen und Bankkonten organisieren

Bankkonten:

  • ☐ Entscheiden, welche deutschen Konten Sie behalten möchten
  • ☐ Mit Bank klären, ob Konto als Nicht-Resident weitergeführt werden kann
  • ☐ Online-Banking aktivieren und sicherstellen, dass es im Ausland funktioniert
  • ☐ Daueraufträge prüfen und ggf. anpassen oder beenden
  • ☐ Lastschriften prüfen und kündigen
  • ☐ Kreditkarten behalten (für internationale Nutzung)
  • ☐ Bankkonto im Zielland recherchieren und ggf. vorab online eröffnen
  • ☐ Wise, Revolut oder N26 für günstige Auslandsüberweisungen einrichten
  • ☐ Vollmacht für Vertrauensperson in Deutschland ausstellen (falls gewünscht)

Steuern:

  • ☐ Termin mit Steuerberater vereinbaren
  • ☐ Steuererklärung für laufendes Jahr vorbereiten
  • ☐ Steuerliche Ansässigkeit im Zielland und in Deutschland klären
  • ☐ Doppelbesteuerungsabkommen prüfen
  • ☐ Steueridentifikationsnummer im Zielland beantragen
  • ☐ Freistellungsaufträge bei Banken prüfen
  • ☐ Wohnsitzverlegung dem Finanzamt mitteilen (nach Abmeldung)

Rente und Sozialversicherung:

  • ☐ Rentenversicherung kontaktieren und Auswanderung melden
  • ☐ Klären, ob und wie Rente ins Ausland überwiesen wird
  • ☐ Rentenansprüche dokumentieren
  • ☐ Sozialversicherungsabkommen zwischen Deutschland und Zielland prüfen
  • ☐ Ggf. freiwillige Weiterversicherung in deutscher Rentenversicherung beantragen

Schritt 9: Hausrat und persönliche Gegenstände organisieren

Entrümpelung und Sortierung:

  • ☐ Systematisches Ausmisten beginnen (3-6 Monate vorher)
  • ☐ Kategorien bilden: Mitnehmen / Verkaufen / Verschenken / Entsorgen
  • ☐ Wertsachen, Erinnerungsstücke und wichtige Dokumente identifizieren
  • ☐ Möbel bewerten: Was lohnt sich zu transportieren?
  • ☐ Elektronik prüfen: Funktioniert es mit der Spannung im Zielland? (110V vs. 230V)

Verkauf und Entsorgung:

  • ☐ Möbel und Haushaltsgeräte online verkaufen (eBay Kleinanzeigen, Facebook Marketplace)
  • ☐ Kleidung aussortieren und verkaufen/spenden
  • ☐ Auto verkaufen (rechtzeitig Wertermittlung und Inserate schalten)
  • ☐ Bücher verkaufen oder verschenken
  • ☐ Sperrmüll-Termin vereinbaren
  • ☐ Elektronikschrott fachgerecht entsorgen

Umzugsplanung:

  • ☐ Entscheidung: Umzugsfirma oder selbst organisieren?
  • ☐ Angebote von internationalen Umzugsfirmen einholen (3-5 Vergleichsangebote)
  • ☐ Kosten vergleichen: Seefracht vs. Luftfracht vs. Landtransport
  • ☐ Ggf. Container mieten (günstige Option bei viel Hausrat)
  • ☐ Alternative: Nur das Nötigste mitnehmen und im Zielland neu kaufen
  • ☐ Umzugskartons besorgen und packen (beschriften!)
  • ☐ Zerbrechliches professionell verpacken
  • ☐ Versicherung für Transportschäden abschließen
  • ☐ Inventarliste für Zoll erstellen (detailliert!)

Lagerung:

  • ☐ Falls nötig: Lagerraum in Deutschland mieten für Gegenstände, die Sie später holen
  • ☐ Bei Eltern oder Freunden lagern (mit klarer Vereinbarung)

Schritt 10: Kinder und Schule (falls zutreffend)

Schulwechsel organisieren:

  • ☐ Schulen im Zielland recherchieren (öffentlich vs. privat vs. internationale Schulen)
  • ☐ Anmeldefristen prüfen (oft 6-12 Monate im Voraus!)
  • ☐ Schule in Deutschland rechtzeitig informieren
  • ☐ Schulzeugnisse und Unterlagen anfordern
  • ☐ Zeugnisse übersetzen und beglaubigen lassen
  • ☐ Anmeldung an neuer Schule im Zielland einreichen
  • ☐ Kinder psychologisch auf den Wechsel vorbereiten
  • ☐ Sprachkurse für Kinder organisieren (vor oder nach Ankunft)
  • ☐ Freunde und Abschied: Zeit für Verabschiedungen einplanen

Kinderbetreuung:

  • ☐ Kindergarten oder Kita im Zielland suchen
  • ☐ Wartelisten und Anmeldefristen beachten
  • ☐ Impfungen prüfen (sind im Zielland andere Impfungen erforderlich?)

Phase 4: Letzte Schritte vor der Abreise (1-3 Monate vorher)

Schritt 11: Gesundheit und medizinische Vorbereitung

Gesundheitscheck:

  • ☐ Vollständiger Gesundheitscheck beim Hausarzt
  • ☐ Zahnarzt-Besuch (umfassende Kontrolle und Behandlungen abschließen)
  • ☐ Augenarzt-Besuch (neue Brille oder Kontaktlinsen kaufen)
  • ☐ Chronische Erkrankungen: Ausreichend Medikamente mitnehmen (für 3-6 Monate)
  • ☐ Rezepte für Dauermedikation auf Englisch ausstellen lassen
  • ☐ Impfungen prüfen und ggf. auffrischen
  • ☐ Länderspezifische Impfungen (z.B. Gelbfieber, Hepatitis, Tollwut)
  • ☐ Reiseapotheke zusammenstellen
  • ☐ Allergiepass auf Englisch ausstellen lassen

Krankenversicherung im Zielland:

  • ☐ Krankenversicherung im Zielland recherchieren (öffentlich vs. privat)
  • ☐ Ggf. vorab private Krankenversicherung abschließen
  • ☐ Übergangsversicherung für die ersten Wochen organisieren
  • ☐ Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) beantragen (für EU-Länder)
  • ☐ Deutsche Krankenversicherung erst kündigen, wenn neue Versicherung aktiv ist!

Haustiere (falls zutreffend):

  • ☐ Einreisebestimmungen für Haustiere im Zielland prüfen
  • ☐ Tierarzt-Besuch: Impfungen, Gesundheitszeugnis, Mikrochip
  • ☐ EU-Heimtierausweis beantragen (für EU-Länder)
  • ☐ Transportbox besorgen (IATA-zertifiziert für Flug)
  • ☐ Fluggesellschaft über Tiertransport informieren (rechtzeitig!)
  • ☐ Quarantänebestimmungen prüfen (manche Länder verlangen Quarantäne)

Schritt 12: Abmeldungen und Behördengänge

Einwohnermeldeamt:

  • ☐ Abmeldung beim Einwohnermeldeamt (persönlich, wenige Tage vor Abreise)
  • ☐ Abmeldebestätigung erhalten und aufbewahren
  • ☐ Personalausweis und Reisepass prüfen (Gültigkeit mindestens 6 Monate nach Einreise)
  • ☐ Ggf. neuen Reisepass beantragen (Bearbeitungszeit: 3-6 Wochen)

Weitere Abmeldungen:

  • ☐ KFZ abmelden (Zulassungsstelle)
  • ☐ Führerschein: Internationalen Führerschein beantragen
  • ☐ GEZ abmelden (online möglich)
  • ☐ Gewerbe abmelden (falls selbstständig)

Post und Kommunikation:

  • ☐ Nachsendeauftrag bei der Post einrichten (6-24 Monate möglich)
  • ☐ Wichtige Kontakte über neue Adresse informieren
  • ☐ Adressänderung bei Banken, Versicherungen, Behörden mitteilen
  • ☐ E-Mail-Signatur und Social-Media-Profile aktualisieren
  • ☐ Ggf. deutsche Telefonnummer behalten (Portierung zu VoIP-Anbieter wie Sipgate)

Schritt 13: Finanzieller Puffer und letzte Zahlungen

Offene Rechnungen:

  • ☐ Alle offenen Rechnungen bezahlen
  • ☐ Rückzahlungen einfordern (Kautionen, Guthaben)
  • ☐ Steuernachzahlung oder Rückerstattung klären
  • ☐ Finanzämter über Wegzug informieren

Notfallbudget:

  • ☐ Bargeld in Euro für Notfälle (500-1.000 Euro)
  • ☐ Fremdwährung des Ziellandes besorgen (für die ersten Tage)
  • ☐ Kreditkarten mit ausreichendem Limit
  • ☐ Notgroschen auf separatem Konto (nicht alles transferieren!)

Phase 5: Ankunft und erste Schritte im Zielland (Woche 1-4)

Schritt 14: Erste Tage nach Ankunft

Sofortmaßnahmen (Woche 1):

  • ☐ Temporäre Unterkunft beziehen (Hotel, Airbnb für 2-4 Wochen)
  • ☐ Lokale SIM-Karte kaufen
  • ☐ Öffentliche Verkehrsmittel erkunden oder Mietwagen organisieren
  • ☐ Supermarkt und wichtige Geschäfte in der Nähe finden
  • ☐ Orientierung in der Umgebung verschaffen
  • ☐ Erste soziale Kontakte knüpfen (Expat-Gruppen auf Facebook)

Administrative Schritte (Woche 1-2):

  • ☐ Steueridentifikationsnummer beantragen (oft erste Priorität!)
  • ☐ Bankkonto eröffnen (oft benötigt man Mietvertrag oder Adressnachweis)
  • ☐ Bei Behörden anmelden (Residency Registration)
  • ☐ Sozialversicherungsnummer beantragen
  • ☐ Krankenversicherung aktivieren oder abschließen

Schritt 15: Wohnungssuche und Einrichtung

Wohnungssuche (Woche 1-4):

  • ☐ Online-Portale durchsuchen (je nach Land: Idealista, Immobiliare, Craigslist, etc.)
  • ☐ Lokale Immobilienmakler kontaktieren
  • ☐ Facebook-Gruppen für Wohnungssuche nutzen
  • ☐ Besichtigungen vereinbaren (möglichst viele!)
  • ☐ Mietvertrag sorgfältig prüfen (ggf. übersetzen lassen)
  • ☐ Kaution überweisen
  • ☐ Erstausstattung kaufen oder organisieren (Möbel, Haushaltsgeräte)
  • ☐ Internet und Strom anmelden

Schritt 16: Integration und soziales Netzwerk

Sprache und Kultur:

  • ☐ Sprachkurs vor Ort anmelden
  • ☐ Tandem-Partner finden (Language Exchange)
  • ☐ Lokale Gewohnheiten und Umgangsformen lernen

Soziales Netzwerk aufbauen:

  • ☐ Expat-Gruppen beitreten (Facebook, Meetup.com, Internations)
  • ☐ Sportverein oder Hobby-Gruppen beitreten
  • ☐ Nachbarschaft kennenlernen
  • ☐ Stammcafé oder Stammrestaurant finden
  • ☐ An lokalen Events teilnehmen
  • ☐ Freiwilligenarbeit oder Community-Projekte

Jobsuche (falls noch nicht erledigt):

  • ☐ Lebenslauf an lokale Standards anpassen
  • ☐ LinkedIn-Profil aktualisieren
  • ☐ Lokale Jobbörsen durchsuchen
  • ☐ Networking-Events besuchen
  • ☐ Recruitment-Agenturen kontaktieren
  • ☐ Bei Selbstständigkeit: Gewerbeanmeldung durchführen

Phase 6: Langfristige Etablierung (Monat 2-12)

Schritt 17: Aufenthaltsstatus festigen

Dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung:

  • ☐ Fristen für Verlängerung oder Umwandlung des Visums beachten
  • ☐ Dokumente für permanente Aufenthaltsgenehmigung sammeln
  • ☐ Anträge rechtzeitig stellen
  • ☐ Ggf. Sprachprüfung oder Integrationskurs absolvieren

Schritt 18: Finanzielle Stabilität sichern

Einkommen und Steuern:

  • ☐ Steuererklärung im neuen Land vorbereiten
  • ☐ Steuerberater für internationale Fälle konsultieren
  • ☐ Rentenansprüche weiter aufbauen (falls möglich)
  • ☐ Altersvorsorge im neuen Land einrichten

Versicherungen:

  • ☐ Alle notwendigen Versicherungen abgeschlossen (Haftpflicht, Hausrat)
  • ☐ Lebensversicherung oder Altersvorsorge prüfen

Schritt 19: Evaluierung und Anpassung

Nach 6-12 Monaten:

  • ☐ Ehrliche Bilanz ziehen: Fühlen Sie sich wohl?
  • ☐ Finanzielle Situation prüfen: Reicht das Budget?
  • ☐ Soziales Netzwerk bewertet: Haben Sie Freunde gefunden?
  • ☐ Berufliche Perspektive: Läuft es wie geplant?
  • ☐ Falls nötig: Anpassungen vornehmen oder Plan B aktivieren

Bonus: Digitale Tools und Apps für Ihre Auswanderung

Finanzen:

  • Wise (ehemals TransferWise): Günstige internationale Überweisungen
  • Revolut / N26: Online-Banken für Expats
  • XE Currency: Echtzeit-Währungsrechner

Kommunikation:

  • WhatsApp / Signal: Kostenlos mit Familie und Freunden in Kontakt bleiben
  • Skype / Zoom: Videoanrufe
  • Google Voice / Sipgate: Behalten Sie Ihre deutsche Nummer

Organisation:

  • Trello / Notion: Aufgabenverwaltung und Checklisten
  • Google Drive / Dropbox: Dokumentenspeicherung in der Cloud
  • Evernote: Notizen und Recherche organisieren

Wohnungssuche (je nach Land):

  • Idealista, Immobiliare, Rightmove, Craigslist
  • Facebook Groups: “Apartments for Rent in [Stadt]”

Jobsuche:

  • LinkedIn: Internationales Networking
  • Indeed, Glassdoor: Jobbörsen
  • Remote.co, We Work Remotely: Remote Jobs

Sprachen lernen:

  • Duolingo, Babbel: Sprachlern-Apps
  • iTalki, Preply: Online-Sprachunterricht
  • Tandem, HelloTalk: Sprachtandem-Partner finden

Navigation und Transport:

  • Google Maps: Navigation
  • Moovit / Citymapper: Öffentliche Verkehrsmittel
  • Uber / Bolt / Grab: Taxi-Apps (je nach Land)

Häufige Fehler vermeiden: Was Sie nicht tun sollten

Fehler 1: Zu spät mit der Planung beginnen Auswanderung braucht Zeit. Beginnen Sie mindestens 6-12 Monate vorher.

Fehler 2: Budget unterschätzen Planen Sie immer 30 Prozent mehr Budget ein, als Sie denken zu brauchen.

Fehler 3: Keine Backup-Pläne Was ist, wenn es nicht klappt? Haben Sie genug Geld für eine Rückkehr?

Fehler 4: Romantische Erwartungen Das neue Land ist nicht perfekt. Seien Sie realistisch.

Fehler 5: Soziale Isolation Bauen Sie aktiv ein Netzwerk auf – warten Sie nicht, dass Freunde zu Ihnen k्ommen.

Fehler 6: Sprachbarriere ignorieren Auch wenn “alle Englisch sprechen” – lernen Sie die Landessprache!

Fehler 7: Wichtige Versicherungen zu früh kündigen Behalten Sie Krankenversicherung, bis die neue aktiv ist.

Fehler 8: Steuerliche Folgen ignorieren Konsultieren Sie einen internationalen Steuerberater.

Fehler 9: Keine Notreserve Behalten Sie immer mindestens 6 Monate Lebenshaltungskosten als Notgroschen.

Fehler 10: Alles auf einmal wollen Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Geben Sie sich Zeit zur Eingewöhnung.

Fazit: Ihre Auswanderung als Erfolgsprojekt

Mit dieser umfassenden Auswandern Checkliste haben Sie einen klaren Fahrplan für Ihre Auswanderung. Nutzen Sie sie als lebendiges Dokument – passen Sie sie an Ihre persönliche Situation an, ergänzen Sie länderspezifische Punkte und haken Sie erledigte Aufgaben ab.

Die wichtigsten Erfolgsfaktoren:

  1. Frühzeitig beginnen: 12-18 Monate Vorlaufzeit sind ideal
  2. Systematisch vorgehen: Arbeiten Sie die Checkliste Schritt für Schritt ab
  3. Finanziell absichern: Mehr Budget als gedacht + Notgroschen
  4. Flexibel bleiben: Nicht alles läuft nach Plan – das ist normal
  5. Netzwerk aufbauen: Soziale Kontakte sind der Schlüssel zur Integration
  6. Sprache lernen: Investieren Sie Zeit in die Landessprache
  7. Realistische Erwartungen: Das neue Land ist anders, nicht besser oder schlechter
  8. Geduld haben: Integration braucht Zeit – geben Sie sich 1-2 Jahre

Auswandern ist eine der aufregendsten Entscheidungen Ihres Lebens. Mit guter Vorbereitung, realistischen Erwartungen und der richtigen Einstellung wird Ihre Auswanderung zum Erfolg. Viel Erfolg auf Ihrem Weg ins neue Leben!

Weiterführende Ressourcen

  • Auswärtiges Amt: Reise- und Sicherheitshinweise, konsularische Informationen
  • Bundesverwaltungsamt: Rentenversicherung für Auslandsdeutsche
  • Deutsche Rentenversicherung: Rentenansprüche bei Auswanderung
  • DAAD: Anerkennung ausländischer Bildungsabschlüsse
  • Expat-Foren: Toytown Germany (für Rückkehrer), Expat.com, Internations
  • Facebook-Gruppen: “Deutsche in [Zielland]”, “Expats in [Stadt]”

Häufig gestellte Fragen

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