Auswandern in die USA – Der komplette Ratgeber für 2025
Der amerikanische Traum wartet: Erfahren Sie alles über Green Card, Arbeitsvisa, Lebenshaltungskosten und das Leben in den USA – mit realistischen Einblicken und praktischen Tipps.

Warum die USA nach wie vor ein Traumziel für Auswanderer sind
Die Vereinigten Staaten von Amerika üben seit Generationen eine einzigartige Anziehungskraft auf Menschen aus der ganzen Welt aus. Der amerikanische Traum von unbegrenzten Möglichkeiten, beruflichem Aufstieg, Freiheit und wirtschaftlichem Erfolg motiviert jährlich hunderttausende Auswanderer, ihr Glück in den USA zu suchen.
Was macht die USA so attraktiv? Das Land bietet eine dynamische Wirtschaft mit den weltweit höchsten Gehältern in vielen Branchen, insbesondere in Tech, Medizin, Ingenieurwesen und Finanzen. Die Kultur der Chancen, die unternehmerische Freiheit und die geografische Vielfalt – von kalifornischen Stränden über texanische Wüsten bis zu den Bergen Colorados – machen die USA einzigartig.
Doch der Weg in die USA ist komplex und oft langwierig. Das US-Einwanderungssystem gehört zu den strengsten der Welt, die Lebenshaltungskosten sind hoch, und das Gesundheitssystem ist gewöhnungsbedürftig. In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie die ganze Wahrheit über das Auswandern in die USA – mit allen Chancen, Herausforderungen und praktischen Schritten für Ihre erfolgreiche Einwanderung.
Visa und Einwanderungswege: So kommen Sie legal in die USA
Die Diversity Visa Lottery – Der zugänglichste Weg für Deutsche
Die Diversity Immigrant Visa Lottery (Green Card Lottery) ist für Deutsche der einfachste Zugang zur dauerhaften Aufenthaltsgenehmigung. Jährlich verlost die US-Regierung 55.000 Green Cards an Bewerber aus Ländern mit niedriger Einwanderungsquote.
So funktioniert die Lottery:
- Bewerbungszeitraum: Anfang Oktober bis Anfang November (kostenlos!)
- Anforderungen: Mindestens High-School-Abschluss oder zwei Jahre Berufserfahrung
- Gewinnchance: Etwa 1-2 Prozent für Deutsche
- Bei Gewinn: Umfassender Hintergrundcheck, medizinische Untersuchung, Interview
- Green Card gültig ab: Folgejahr nach Gewinn
Wichtig: Es gibt viele betrügerische Websites, die Gebühren verlangen. Die offizielle Bewerbung ist kostenlos über die US-Regierungswebsite dvprogram.state.gov.
Arbeitsvisa – Der professionelle Weg
H1B-Visum (Specialty Occupations):
Das H1B ist das häufigste Arbeitsvisum für qualifizierte Fachkräfte. Es gilt für spezialisierte Berufe, die mindestens einen Bachelor-Abschluss erfordern.
- Dauer: Zunächst 3 Jahre, verlängerbar auf insgesamt 6 Jahre
- Anforderungen: Jobangebot von US-Arbeitgeber, relevanter Hochschulabschluss
- Jährliches Kontingent: 85.000 Visa (stark nachgefragt!)
- Lottery-System: Bei Übernachfrage wird gelost
- Kosten: 2.000-5.000 Dollar (zahlt meist der Arbeitgeber)
- Familienmitglieder: Können mit H4-Visum mitreisen
Herausforderung: Die Nachfrage übersteigt das Kontingent massiv. Nur etwa 30-40 Prozent der Anträge werden genehmigt.
L1-Visum (Intracompany Transfer):
Für Mitarbeiter internationaler Unternehmen, die in die US-Niederlassung versetzt werden.
- Anforderung: Mindestens 1 Jahr bei der Firma im Ausland gearbeitet
- Kategorien: L1A (Manager/Führungskräfte), L1B (Spezialwissen)
- Dauer: 3-7 Jahre
- Vorteil: Kein Kontingent, kein Lottery-System
- Familienmitglieder: L2-Visum ermöglicht Arbeitserlaubnis
O1-Visum (Außergewöhnliche Fähigkeiten):
Für international anerkannte Experten in Wissenschaft, Kunst, Bildung, Sport oder Business.
- Anforderung: Nachweis außergewöhnlicher Leistungen (Auszeichnungen, Publikationen, Medienpräsenz)
- Dauer: Zunächst 3 Jahre, unbegrenzt verlängerbar
- Vorteil: Keine Kontingentbeschränkung
E2-Visum (Investor/Unternehmer):
Für Investoren und Unternehmer, die ein Geschäft in den USA gründen oder kaufen.
- Mindestinvestition: Keine feste Grenze, typischerweise 100.000-200.000 Dollar
- Anforderung: Aktive Geschäftstätigkeit, Arbeitsplätze schaffen
- Dauer: 2-5 Jahre, unbegrenzt verlängerbar
- Nachteil: Führt nicht automatisch zur Green Card
Green Card durch Arbeitgeber-Sponsoring
Ihr US-Arbeitgeber kann eine permanente Aufenthaltsgenehmigung für Sie beantragen. Dies ist ein mehrstufiger Prozess:
- PERM Labor Certification: Arbeitgeber muss nachweisen, dass kein qualifizierter US-Arbeiter verfügbar ist
- I-140 Petition: Antrag auf Einwanderungsvisum
- Adjustment of Status oder Consular Processing: Finaler Green-Card-Antrag
Dauer: 1-5 Jahre (je nach Herkunftsland und Berufskategorie) Kosten: 10.000-20.000 Dollar (zahlt der Arbeitgeber)
Familienzusammenführung
US-Bürger und Green-Card-Inhaber können Familienangehörige sponsern:
- Ehepartner, Kinder und Eltern von US-Bürgern: Keine Wartezeiten
- Geschwister von US-Bürgern: Wartezeit 10-20 Jahre
- Familienangehörige von Green-Card-Inhabern: Wartezeit 2-10 Jahre
EB-5 Investorenvisum
Der direkte Weg zur Green Card durch Investition:
- Mindestinvestition: 800.000 Dollar in wirtschaftlich schwachen Gebieten oder 1.050.000 Dollar in anderen Regionen
- Anforderung: Schaffung von mindestens 10 Vollzeitarbeitsplätzen
- Vorteil: Direkte Green Card ohne Arbeitsvisum
- Risiko: Hohe finanzielle Investition, keine Erfolgsgarantie
Lebenshaltungskosten: Was kostet das Leben in den USA wirklich?
Die Lebenshaltungskosten in den USA variieren extrem je nach Region. Hier ein detaillierter Überblick:
Monatliche Kosten in teuren Metropolen (New York, San Francisco, Los Angeles, Boston)
Alleinstehend:
- Miete 1-Zimmer-Wohnung (Stadtzentrum): 2.000-3.500 Euro
- Miete 1-Zimmer-Wohnung (Außenbezirke): 1.500-2.500 Euro
- Nebenkosten (Strom, Heizung, Wasser, Internet): 150-250 Euro
- Krankenversicherung: 400-800 Euro
- Lebensmittel: 350-500 Euro
- Transport (Auto oder ÖPNV): 150-400 Euro
- Fitnessstudio: 50-100 Euro
- Restaurant (mittleres Mittagessen): 15-25 Euro
- Gesamtkosten: 4.500-6.500 Euro monatlich
Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder):
- Miete 3-Zimmer-Wohnung: 3.500-5.500 Euro
- Krankenversicherung Familie: 1.200-2.000 Euro
- Lebensmittel: 800-1.200 Euro
- Kinderbetreuung/Schule: 1.000-2.500 Euro
- Zwei Autos: 600-1.000 Euro
- Gesamtkosten: 7.500-12.000 Euro monatlich
Mittelpreisige Städte (Denver, Seattle, Austin, Miami, Chicago)
Alleinstehend:
- Miete 1-Zimmer-Wohnung: 1.200-2.000 Euro
- Krankenversicherung: 350-600 Euro
- Sonstige Kosten ähnlich wie oben
- Gesamtkosten: 3.000-4.500 Euro monatlich
Günstigere Bundesstaaten (Texas außerhalb Großstädte, Florida Inland, Arizona, Nevada)
Alleinstehend:
- Miete 1-Zimmer-Wohnung: 800-1.400 Euro
- Krankenversicherung: 300-500 Euro
- Niedrigere Lebensmittel- und Transportkosten
- Gesamtkosten: 2.200-3.200 Euro monatlich
Immobilienkauf in den USA
Durchschnittliche Hauspreise (2025):
- San Francisco Bay Area: 1.000.000-2.500.000 Dollar
- New York City: 700.000-2.000.000 Dollar
- Los Angeles: 800.000-1.500.000 Dollar
- Miami: 450.000-800.000 Dollar
- Austin, Texas: 450.000-700.000 Dollar
- Denver: 500.000-750.000 Dollar
- Ländliche Gebiete: 200.000-400.000 Dollar
Zusätzliche Kosten beim Hauskauf:
- Anzahlung (Down Payment): 10-20 Prozent (oft mehr für Nicht-US-Bürger)
- Closing Costs: 2-5 Prozent des Kaufpreises
- Property Tax: 0,5-2,5 Prozent jährlich (je nach Bundesstaat)
- Homeowners Insurance: 1.000-3.000 Dollar jährlich
- HOA Fees (Homeowners Association): 200-500 Dollar monatlich (in vielen Nachbarschaften)
Gehälter in den USA: Was können Sie verdienen?
Die USA bieten weltweit mit die höchsten Gehälter, besonders in spezialisierten Bereichen:
Durchschnittsgehälter nach Branche (Brutto/Jahr)
- Software Engineer: 90.000-180.000 Dollar (Senior: 150.000-300.000 Dollar)
- Arzt (Facharzt): 200.000-400.000 Dollar
- Krankenschwester: 65.000-95.000 Dollar
- Ingenieur: 75.000-130.000 Dollar
- Lehrer: 45.000-70.000 Dollar
- Verkäufer: 40.000-80.000 Dollar (plus Provision)
- Handwerker (Elektriker, Klempner): 50.000-80.000 Dollar
- Buchhalter: 55.000-85.000 Dollar
- Marketing Manager: 70.000-120.000 Dollar
- Anwalt: 80.000-180.000 Dollar
Wichtig: US-Gehälter klingen hoch, aber beachten Sie:
- Krankenversicherung kostet 300-800 Euro monatlich (teilweise vom Arbeitgeber übernommen)
- Keine gesetzliche Rentenversicherung wie in Deutschland (Sie müssen selbst vorsorgen)
- Weniger Urlaubstage (10-15 Tage typisch, vs. 25-30 in Deutschland)
- Höhere Lebenshaltungskosten in vielen Regionen
Das US-Gesundheitssystem: Teuer und komplex
Das amerikanische Gesundheitssystem ist einer der größten Kulturschocks für deutsche Auswanderer.
Private Krankenversicherung ist Pflicht
Versicherungsoptionen:
Employer-Sponsored Insurance: Versicherung über den Arbeitgeber (häufigste Option)
- Arbeitgeber zahlt 50-80 Prozent der Prämie
- Mitarbeiter zahlt 200-600 Euro monatlich (je nach Plan)
- Familienversicherung: 600-1.500 Euro monatlich
Marketplace Insurance (Obamacare): Für Selbstständige und Personen ohne Arbeitgeberversicherung
- Prämien: 300-800 Euro monatlich (Einzelperson)
- Familienprämien: 1.000-2.500 Euro monatlich
- Einkommensabhängige Subventionen verfügbar
Private Insurance: Individuelle Pläne außerhalb des Marketplace
- Teurer, aber mehr Flexibilität
- 400-1.000 Euro monatlich
Wichtige Begriffe:
- Deductible: Selbstbehalt, den Sie zahlen müssen, bevor die Versicherung greift (1.000-5.000 Dollar jährlich)
- Copay: Feste Zuzahlung pro Arztbesuch (20-50 Dollar)
- Coinsurance: Prozentsatz der Kosten, die Sie nach dem Deductible tragen (z.B. 20 Prozent)
- Out-of-Pocket Maximum: Maximalbetrag, den Sie jährlich zahlen (5.000-15.000 Dollar)
Realität: Selbst mit Versicherung können medizinische Notfälle teuer werden. Ein Krankenhausaufenthalt kann leicht 20.000-100.000 Dollar kosten, wovon Sie je nach Plan 2.000-10.000 Dollar selbst tragen.
Medicare und Medicaid
- Medicare: Staatliche Krankenversicherung für Personen über 65 (verfügbar nach 10 Jahren Arbeit in den USA)
- Medicaid: Für einkommensschwache Personen (Einwanderer meist nicht sofort berechtigt)
Steuern in den USA: Federal, State und Local Tax
Das US-Steuersystem ist komplex und variiert nach Bundesstaat:
Federal Income Tax (Bundeseinkommensteuer)
Progressiv von 10 Prozent bis 37 Prozent (2025):
- 10 Prozent: bis 11.000 Dollar
- 12 Prozent: 11.001-44.725 Dollar
- 22 Prozent: 44.726-95.375 Dollar
- 24 Prozent: 95.376-182.100 Dollar
- 32 Prozent: 182.101-231.250 Dollar
- 35 Prozent: 231.251-578.125 Dollar
- 37 Prozent: über 578.125 Dollar
State Income Tax (Bundesstaatsteuer)
- Keine State Tax: Alaska, Florida, Nevada, South Dakota, Tennessee, Texas, Washington, Wyoming (großer Vorteil!)
- Niedrige State Tax: North Carolina (4,75 Prozent), Arizona (2,5-4,5 Prozent)
- Hohe State Tax: Kalifornien (1-13,3 Prozent), New York (4-10,9 Prozent), New Jersey (1,4-10,75 Prozent)
Weitere Steuern
- FICA (Social Security und Medicare): 7,65 Prozent (Arbeitnehmeranteil), weitere 7,65 Prozent zahlt der Arbeitgeber
- Property Tax: 0,5-2,5 Prozent des Immobilienwerts jährlich
- Sales Tax (Mehrwertsteuer): 0-10 Prozent (je nach Bundesstaat und Produkt)
Effektive Steuerlast: Bei einem Gehalt von 80.000 Dollar zahlen Sie etwa 25-35 Prozent Gesamtsteuern (je nach Bundesstaat).
Arbeiten in den USA: Kulturelle Unterschiede
Work-Life-Balance
Die US-Arbeitskultur ist deutlich fordernder als in Deutschland:
- Arbeitszeiten: 40-50 Stunden pro Woche sind normal (in vielen Tech-Jobs 50-60 Stunden)
- Urlaubstage: 10-15 Tage jährlich (vs. 25-30 in Deutschland) – manche Firmen bieten “unlimited PTO”, was oft weniger genutzt wird
- Krankheitstage: 5-10 Tage jährlich (kein unbegrenzter Krankenschein wie in Deutschland)
- Kündigungsschutz: “At-will employment” – Kündigung jederzeit ohne Angabe von Gründen möglich
- Elternzeit: Meist unbezahlt, 12 Wochen (vs. 12-14 Monate bezahlt in Deutschland)
Positive Aspekte der US-Arbeitskultur
- Leistungsorientierung: Beförderungen basieren auf Performance, weniger auf Seniorität
- Entrepreneurship: Unternehmensgründungen sind einfacher und kulturell gefördert
- Networking: Kontakte und Netzwerken sind entscheidend für Karriere
- Höhere Gehälter: Besonders in Tech, Medizin und Finanzen deutlich über deutschem Niveau
- Schnellere Karrieren: Aufstieg kann schneller gehen als in Deutschland
Die besten Bundesstaaten und Städte für Auswanderer
Kalifornien
Vorteile: Traumhafte Natur, Tech-Zentrum (Silicon Valley), diverse Kultur, angenehmes Klima, starke Wirtschaft Nachteile: Extrem hohe Lebenshaltungskosten, Wohnungsmangel, hohe Steuern (bis 13,3 Prozent State Tax), Verkehr Ideal für: Tech-Professionals, Kreative, Unternehmer mit hohem Einkommen
Texas
Vorteile: Keine State Income Tax, niedrige Lebenshaltungskosten, starke Wirtschaft (Houston, Austin, Dallas), Jobmöglichkeiten in Energie, Tech und Gesundheit Nachteile: Heißes Klima, Tornados, schwache öffentliche Verkehrsmittel, Auto zwingend notwendig Ideal für: Familien, Unternehmer, Menschen, die Steuern sparen wollen
Florida
Vorteile: Keine State Income Tax, Strand und Sonne, niedrigere Lebenshaltungskosten, keine strengen Winter, wachsende Tech-Szene (Miami) Nachteile: Hurrikane, hohe Luftfeuchtigkeit, Überschwemmungsrisiko in Küstennähe Ideal für: Rentner, Strandliebhaber, Familien
New York
Vorteile: Weltstadt mit unendlichen Möglichkeiten, exzellenter ÖPNV, diverse Kultur, Top-Gehälter in Finanzen und Medien Nachteile: Sehr hohe Lebenshaltungskosten, hohe Steuern, hektisch und laut, kalte Winter Ideal für: Karriere-orientierte Singles, Kulturliebhaber, Finanz-Professionals
Colorado (Denver, Boulder)
Vorteile: Outdoor-Paradies, gesunder Lifestyle, wachsende Tech-Szene, moderate Steuern, ausgezeichnete Lebensqualität Nachteile: Steigende Lebenshaltungskosten, trockenes Klima, Waldbrände Ideal für: Outdoor-Enthusiasten, junge Familien, Tech-Arbeiter
Washington State (Seattle)
Vorteile: Keine State Income Tax, Tech-Zentrum (Microsoft, Amazon), wunderschöne Natur, progressiv und weltoffen Nachteile: Viel Regen, hohe Lebenshaltungskosten, teurer Wohnungsmarkt Ideal für: Tech-Professionals, Naturliebhaber, die Regen mögen
Praktische Tipps für die ersten Monate
Checkliste für die Ankunft
Woche 1:
- Temporäre Unterkunft (Hotel, Airbnb) für 2-4 Wochen
- US-amerikanische SIM-Karte kaufen (T-Mobile, Verizon, AT&T)
- Bankkonto eröffnen (Chase, Bank of America, Wells Fargo – benötigt oft Adressnachweis)
- Social Security Number (SSN) beantragen (bei Social Security Office)
Woche 2-4:
- Wohnung oder Haus suchen (Zillow, Apartments.com, Craigslist)
- Auto kaufen oder leasen (für die meisten Städte notwendig)
- Führerschein beantragen (DMV – Department of Motor Vehicles)
- Krankenversicherung abschließen oder aktivieren
- Kreditkarte beantragen (für Aufbau der Credit History)
Monat 2-3:
- Arzt und Zahnarzt finden (nutzen Sie Insurance Network)
- Soziales Netzwerk aufbauen (Meetup.com, Facebook-Gruppen, Nachbarschaftsevents)
- Lokale Gepflogenheiten lernen (Trinkgeld, Small Talk, Höflichkeitsformeln)
Credit Score aufbauen
In den USA ist Ihr Credit Score entscheidend für Wohnungsmiete, Autokauf, Kreditkonditionen und sogar Jobchancen.
So bauen Sie Credit auf:
- Secured Credit Card beantragen (mit Kaution)
- Alle Rechnungen pünktlich zahlen
- Kreditauslastung unter 30 Prozent halten
- Keine zu vielen Kreditanfragen in kurzer Zeit
Es dauert 6-12 Monate, um einen ersten Credit Score aufzubauen.
Herausforderungen und realistische Erwartungen
Challenge 1: Visa-Prozess
Realität: Die Einwanderung in die USA kann Jahre dauern und ist teuer. Ohne Arbeitgeber-Sponsoring oder Familienzusammenführung sind Ihre Optionen begrenzt.
Lösung: Beginnen Sie frühzeitig, nehmen Sie jährlich an der Diversity Lottery teil, und suchen Sie gezielt nach Arbeitgebern, die Visa sponsern.
Challenge 2: Gesundheitssystem
Realität: Hohe Kosten und komplexe Versicherungssysteme können überwältigend sein. Medizinische Notfälle ohne Versicherung können Sie finanziell ruinieren.
Lösung: Schließen Sie sofort eine Krankenversicherung ab, verstehen Sie Ihre Police (Deductible, Copay, Network), und bauen Sie einen medizinischen Notfallfonds auf.
Challenge 3: Kulturelle Unterschiede
Realität: US-Amerikaner sind oberflächlich freundlich, aber tiefe Freundschaften aufzubauen kann Zeit brauchen. Die Arbeitskultur ist fordernd und stressorientiert.
Lösung: Seien Sie proaktiv beim Networking, nehmen Sie an Community-Events teil, und finden Sie deutsche oder internationale Expat-Gruppen für Unterstützung.
Challenge 4: Fehlende soziale Sicherheit
Realität: Keine gesetzliche Krankenversicherung, begrenzte Urlaubstage, kaum Kündigungsschutz, und Elternzeit meist unbezahlt – das Sicherheitsnetz ist viel dünner als in Deutschland.
Lösung: Bauen Sie einen großen Notfallfonds auf (mindestens 6-12 Monate Lebenshaltungskosten), sorgen Sie privat für Rente und Gesundheit vor.
Challenge 5: Entfernung zur Heimat
Realität: Flüge nach Deutschland sind teuer (600-1.200 Euro) und lang (9-12 Stunden). Besuche sind selten, Heimweh ist real.
Lösung: Planen Sie jährliche Heimatbesuche ein, nutzen Sie Videoanrufe regelmäßig, und bauen Sie ein soziales Netzwerk in den USA auf.
Vor- und Nachteile: Die ehrliche Bilanz
Vorteile des Lebens in den USA
- Höchste Gehälter weltweit in vielen Branchen
- Dynamische Wirtschaft mit unternehmerischen Möglichkeiten
- Große geografische und kulturelle Vielfalt
- Leistungsorientierte Gesellschaft mit schnellen Karrierechancen
- Niedrige Steuern in vielen Bundesstaaten
- Ausgezeichnete Universitäten und Forschungseinrichtungen
- Innovative Tech-Industrie und Startup-Kultur
- Warmes Klima in vielen Regionen
- Großzügige Wohnflächen und Lebensraum
Nachteile und Herausforderungen
- Komplexes und teures Visa-System
- Sehr hohe Gesundheitskosten ohne echte Absicherung
- Weniger soziale Sicherheit (Urlaub, Krankheit, Elternzeit)
- Hohe Lebenshaltungskosten in attraktiven Städten
- Auto-Abhängigkeit in den meisten Regionen
- Schwacher öffentlicher Nahverkehr
- Politische Polarisierung und soziale Spannungen
- Waffengewalt und Kriminalität in bestimmten Gebieten
- Weniger Urlaubstage und stressige Arbeitskultur
- Große Entfernung zu Deutschland und Europa
Fazit: Ist die USA das richtige Land für Sie?
Die USA bieten einzigartige Chancen – aber sie sind nicht für jeden das Richtige. Das Land eignet sich besonders für:
Hochqualifizierte Fachkräfte in Tech, Medizin, Ingenieurwesen oder Finanzen, die von deutlich höheren Gehältern profitieren und bereit sind, die höheren Lebenshaltungskosten zu akzeptieren.
Unternehmer und Selbstständige, die die Dynamik, Innovationskultur und niedrigeren Steuern in vielen Bundesstaaten schätzen.
Karriere-orientierte Menschen, die schnell aufsteigen wollen und bereit sind, Work-Life-Balance teilweise zu opfern.
Abenteuerlustige, die die geografische Vielfalt, Outdoor-Möglichkeiten und kulturelle Dynamik lieben.
Weniger geeignet für:
- Menschen, die umfassende soziale Sicherheit erwarten
- Personen ohne starke finanzielle Rücklagen
- Menschen mit chronischen Gesundheitsproblemen (hohe medizinische Kosten)
- Wer nicht bereit ist, hart und lange zu arbeiten
- Menschen ohne realistische Visa-Option
Mein Rat: Die USA sind ein Land der Extreme – extrem hohe Chancen, aber auch extrem hohe Risiken. Bereiten Sie sich umfassend vor, bauen Sie finanzielle Rücklagen auf, verstehen Sie das Visa-System, und gehen Sie mit realistischen Erwartungen. Wenn Sie bereit sind, hart zu arbeiten und Unsicherheit zu akzeptieren, können die USA Ihr Traumland sein. Wenn Sie Sicherheit und soziale Absicherung priorisieren, sollten Sie andere Ziele in Betracht ziehen.
Planen Sie einen längeren Aufenthalt (3-6 Monate), um das Leben zu testen, bevor Sie endgültige Entscheidungen treffen. Der amerikanische Traum existiert – aber er erfordert Mut, Ausdauer und realistische Planung.
Viel Erfolg bei Ihrer Auswanderung in die USA!
Häufig gestellte Fragen
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